Checkliste Hausapotheke: Was muss rein?

 

Das Fieber kommt über Nacht, die Kopfschmerzen setzen plötzlich ein, das Kind stürzt beim Spielen und schürft sich das Knie auf – es gibt viele Momente, in denen eine gut sortierte Hausapotheke hilft. Welche Utensilien sollten griffbereit liegen, damit Sie für den Notfall gerüstet sind?

 

   

 

26. Oktober 2016

Zur Grundausstattung einer Hausapotheke gehört Verbandmaterial

  • Kleine Hautaufschürfungen oder Schnitte versorgen Sie mit Wundpflastern in verschiedenen Größen. Größere oder stark blutende Wunden verarzten Sie mit Mullbinden. Für Platzwunden empfehlen sich sogenannte Strips. Das sind kleine Streifen, die im rechten Winkel über die Wunde geklebt werden.
  • Sind Wunden dreckig, säubern Sie sie mit einem Desinfektionsmittel, um eine Infektion vorzubeugen.
  • Einmalhandschuhe sind sinnvoll, falls Sie mit fremdem Blut in Berührung kommen. So schützen Sie sich selbst und die andere Person vor einer Ansteckung.
  • Haben Sie sich einen Muskel gezerrt oder ein Gelenk verstaucht, können Sie die Stelle mit elastischen Binden stabilisieren. Eine Gel-Kühlkompresse aus dem Kühlschrank lindert die Schmerzen. Wickeln Sie das Päckchen in ein Leinentuch oder einen Waschlappen, bevor sie es auflegen, sonst können Hautzellen einfrieren und absterben.
  • Eine Rettungsfolie schützt den Körper vor Wärmeverlust, zum Beispiel wenn der Patient unterkühlt ist oder einen Schock erlitten hat.

Zusätzlich sollten Sie in der Hausapotheke Medikamente gegen die wichtigsten akuten Erkrankungen aufbewahren:

  • Nasentropfen lassen die Schleimhäute abschwellen und lindern so die Atemnot bei Schnupfen. Wenden Sie die Präparate aber so selten wie möglich an. Sie können der Nasenschleimhaut schaden.
  • In die Hausapotheke gehören auch schmerzstillende Medikamente, beispielsweise Tabletten oder Zäpfchen mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Die beiden Substanzen wirken auch bei Fieber. Vorsicht bei Schmerzmitteln mit Acetylsalicylsäure (ASS). Sie sind vor allem für Kinder gefährlich, weil sie seltene, aber schwere Nebenwirkungen auslösen können.
  • Gegen Bauchschmerzen helfen krampflösende Mittel, die beispielsweise den Inhaltsstoff Butylscopolamin enthalten.
  • Zecken entfernen Sie am besten mit einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte. Notfalls reicht auch eine einfache Pinzette. Ob Sie drehen oder einfach vorsichtig ziehen, ist egal. Beträufeln Sie den Blutsauger aber auf keinen Fall mit Öl oder Klebstoff, sonst gibt der Parasit erst recht seinen gefährlichen Speichel ab.
  • Bei Sonnenbrand oder Insektenstichen hilft eine Salbe mit dem Wirkstoff Antihistamin. Sie kühlt und lindert die Schwellung sowie den Juckreiz.

Originalverpackungen nicht wegwerfen

 

Bewahren Sie die Medikamente in Ihrer Hausapotheke immer in der Originalverpackung auf. So können Sie vor der Einnahme noch einmal zur Sicherheit nachlesen, für was das Mittel geeignet ist und welche Nebenwirkungen es auslösen kann.

Haltbarkeit der Hausapotheke regelmäßig überprüfen

 

Arzneimittel können schädlich sein, wenn sie abgelaufen sind oder unsachgemäß gelagert werden. Überprüfen Sie zweimal jährlich den Inhalt Ihrer Hausapotheke und sortieren Sie abgelaufene Arzneimittel, verstaubtes Verbandsmaterial, eingetrocknete Salben und angerostete Scheren aus. Flüssigkeiten sowie Salben, Cremes und Gele sind besonders empfindlich. Kommen sie mit Sauerstoff in Kontakt, setzt ein Oxidationsprozess ein. In Augentropfen und Nasensprays siedeln sich Bakterien besonders schnell an und können den Anwender bei erneutem Gebrauch infizieren. Abgelaufene Medikamente können Sie kostenlos in Ihrer Apotheke zur fachgerechten Entsorgung abgeben.

Trockener und kühler Standort für die Hausapotheke

 

Hängen Sie Ihre Hausapotheke auf keinen Fall im Badezimmer oder in der Küche auf. Wärme und Feuchtigkeit schaden den Medikamenten und machen sie schnell unbrauchbar. Am besten aufgehoben ist die Hausapotheke im Flur oder im kühlen Schlafzimmer. Sollten Sie Kinder haben, denken Sie daran, dass Medikamente für sie unerreichbar gelagert werden müssen.


26. Oktober 2016